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Virtuelle Realtität

Mit dem Schlagwort Virtuelle Realität werden seit ungefähr 10 Jahren computergenerierte bzw. dreidimensional dargestellte Räume bezeichnet, durch die ein Anwender in Echtzeit navigieren kann. Die Perspektive auf die dargestellten Objekte kann der Anwender dabei selbst wählen, die visuelle Darstellung wird fortlaufend an seine Bewegung und Blickrichtung angepaßt.

Seit 1995 ist es möglich, solche Welten plattformunabhängig direkt über das Internet abzurufen. Die für das Internet standardisierte Sprache für virtuelle Realitäten ist VRML (Vitual Reality Modeling Language). Mit VRML können dreidimensionale Objekte sowie Klänge beschrieben werden. Um eine VRML-Datei darzustellen, benötigt ein Anwender lediglich einen Browser, der die VRML-Datei ausliest und am Bildschirm dreidimensional abbildet. Eine VRML-Welt kann sich aus Daten zusammensetzen, die auf verschiedenen, räumlich weit voneinander entfernten Servern abgelegt sind. Indem er mit der Maus die einfache grafische Benutzeroberfläche des Browsers bedient, kann sich jeder Anwender in Echtzeit durch eine VRML-Welt hindurchbewegen. Die erste Version von VRML beinhaltete nur die einfache Beschreibung von Objekten.

Erst VRML 2.0, das im August 1996 veröffentlicht wurde, emöglicht die Konzeption unseres Projektes. Objekte können sich bezogen auf ein Zeitintervall in ihrer Lage und Ausdehnung verändern, d.h. sie können animiert werden. Auch Interaktionen zwischen dem Anwender und Objekten der virtuellen Welt sind programmierbar. Ohne eine weitere Programmiersprache zu benutzen, fehlt jedoch noch immer die Möglichkeit, mehrere Benutzer füreinander sichtbar abzubilden, die sich gleichzeitig in derselben virtuellen Realität bewegen.

Virtuelle Realitäten bieten einen öffentlichen Raum an, der durch eine semiotische Ebene des Handelns gekennzeichnet ist. Wir betrachten weltweit erreichbare, interaktive und animierte virtuelle Realitäten als ein neues Medium. Daraus ergibt sich die Fragestellung nach medienadäquaten Inhalten und ihrer angemessenen und strukturierten Umsetzung in einer visuellen Formensprache. Zur Zeit werden verschiedene Lösungsansätze für diese Fragen erarbeitet. Mit unserer Arbeit wollen wir einen Beitrag zur theoretischen Auseinandersetzung mit dem Medium und der praktischen Umsetzung einer VRML-Welt anbieten.

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©programm 5  p5@p5-berlin.de  lilian jüchtern  nicole martin  11/1998